Was anders wurde...
Ebenso wie der VW Käfer wurde auch der Karmann Ghia Typ 14, der technisch auf dem Käfer aufbaut, in seiner neunzehnjährigen Produktionszeit von 1955 bis 1974 weniger durch große Veränderungen und neue Modellgenerationen aktuell gehalten, sondern durch eine Vielzahl kleiner Modifikationen, die sowohl die Technik wie auch die Optik und nicht zuletzt auch die Sicherheit betrafen. Die technischen Veränderungen am Karmann Ghia decken sich im wesentlichen mit denen des Export-Käfers (Motor, Getriebe, Rahmen, Achsen, Bremsen und Lenkung). Sie sind daher hier nicht noch einmal aufgeführt, sondern können unter "Was anders wurde... (Käfer)" nachgeschlagen werden. Hier sollen diejenigen Änderungen in Daten und Bildern aufgezeigt werden, die speziell die schicken Coupés und Kabrioletts aus Osnabrück betreffen, also Änderungen in den Bereichen Karosserie, Innenausstattung und elektrische Ausrüstung. Auch diese Auflistung wird im Laufe der Zeit erweitert werden.
(Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!)
1955
Am 11. August 1955 beginnt die Serienfertigung des Karmann-Ghia-Coupés bei Karmann in Osnabrück. Technikkomponenten wie den 30PS-Motor, das Teil-synchrongetriebe sowie Achsen, Lenkung und Bremsen liefert VW. Der Verkaufspreis beträgt 7.500,-DM.
Erste kleine Verbesserungen werden schon nach wenigen Monaten eingeführt: so bekommt die Beifahrertür gegen Jahresende '55 einen eigenen Schließzylinder. Vorher musste die Tür umständlich von innen verriegelt werden.
Auch der charakteristische verchromte Schriftzug auf der Motorhaube war nicht von Anfang an da! Er kommt erst Ende 1955.
Und auch das Lautsprechergitter, das bis zur Einführung der Armaturenbrettabdeckung immer in Wagenfarbe lackiert wird, bekommt Ende '55 eine kleine Modifikation: anstatt drei Reihen mit Schlitzen hat es jetzt vier Reihen.
1956
Die bisher einteiligen Stoßstangenblätter vorne und hinten sind ab Mai 1956 dreiteilig. Gleichzeitig kommen auch geänderte Stoßfängerhörner zum Einsatz, die an der Rückseite offen sind.
Bislang wurde das VW-Emblem der Radkappen passend zur Farbe des Wagens lackiert. Ab 04.09.1956 ist es einheitlich schwarz ausgelegt.
Ab 19.10.'56 wird an allen Ghia-Coupés für den Inlandsmarkt ein Außenspiegel montiert, da die StVZO dies fordert. Im Gegensatz zum Käfer muß der "Schwanenhalsspiegel" am KG allerdings noch bis 1961 als Mehrausstattung extra bezahlt werden (M951).
1957
Die zur Regelung der Frischluftzufuhr bislang eingebauten Drehknöpfe auf der Fahrer- und Beifahrerseite werden Ende Januar '57 durch zwei fahrerseitig montierte Schieberegler ersetzt (die hier gezeigte Bauform ab ca. Juli/August '57).
Am 01.08.1957 beginnt die Serienfertigung des Karmann-Ghia-Kabrioletts. Sein Grundpreis beträgt 8.250,-DM.
Im August '57 gibt es eine kleine Änderung am Unterteil des Heckdeckelschloßes: die vier Ösen für die Befesti-gungsschrauben, die bisher symmetr. angeordnet waren, sind ab jetzt li./re. asymmetrisch, was die Montierbarkeit im Bereich des Stutzens für den Drahtzug verbessert.
Ab 16.09.'57 wird im Karmann Ghia eine elektrische Tankanzeige zwischen Tacho und Uhr eingebaut (linke Version bis ca. April/Mai '58, mittlere bis 7/'60, rechte bis 7/'61).
Bis zum 16.09.'57 verwendete der Karmann Ghia für Fensterkurbeln und Lichtschalter die elfenbeinfarbenen Knöpfe des VW Käfers (geriffelt!). Ab jetzt bekommt er eigene glattflächige Knöpfe.
Und auch das Lenkrad, das bisher vom Export-Käfer übernommen wurde, wird am 16.09.'57 durch ein eigens für den Karmann Ghia entworfenes Exemplar ersetzt. Die graue Mittenabdeckung ist anfangs aus Blech gefertigt, später besteht sie aus Kunststoff.
Mit der Einführung einer Belüftungs- / Defrosterdüse für das Heckfenster werden der Komfort und die Sicherheit im Karmann Ghia ab 16.09.'57 weiter verbessert.
Auch eine neue Innenbeleuchtung kommt am 16.09.'57: die bisher sechseckige Kontur wird nun von einer ovalen Version abgelöst. Beim Kabriolett sitzt die Innenleuchte übrigens unter dem Armaturenträger und beleuchtet den Fußraum.
Ab 16.09.'57 ist die Kennzeichenleuchte keine Blech-konstruktion mehr, sondern ein Spritzgußteil. Die Gläser sind nun gewölbt und statt Sofitten werden Kugellampen verbaut, die nicht durch Öffnungen in der Haube ge-wechselt werden sondern durch Abschrauben der Gläser.
Anfang Oktober 1957 entfällt das Verstärkungsprofil in der Frontpartie des Karmann Ghia.
Beim neuen Rücklicht, das ab 19.10.'57 verbaut wird sind Glas und Chromrahmen fest miteinander verbunden, so daß nur noch eine Dichtung benötigt wird. Das Fenster der Blinkleuchte ist jetzt auch im Inland rot und anstelle der Sofitten kommen nun Kugellampen zum Einsatz.
1958
Ab dem 03.01.1958 werden die Modelle für den Export mit Rammschutz-Stoßstangen ausgerüstet. Für den deutschen Markt sind diese erst ab 1961 erhältlich.
Ca. März / April 1958 ändert sich das vordere VW-Emblem: war es bisher eine zweiteilige emaillierte Ausführung, so ist es ab jetzt ein einteiliges verchromtes Exemplar
Am 03.10.'58 werden neue Blinkleuchten eingeführt: sie bestehen aus einem verchromten Guß-Sockel mit Glashaltering und der orangen Kunststoffscheibe (vorher Sockel aus dem Kotflügel herausgeprägt, Lampenträger/Reflektor u. Chromkappe separat).
Ca. Anfang / Mitte Dezember 1958 werden die seitlichen Enden der Armaturentafel verändert um die bald darauf kommende Armaturenbrettabdeckung formschlüssig aufnehmen zu können.
1959
Ab 27.01.'59 wird eine schwarze Armaturenbrett-abdeckung mit Rippen verbaut, die die innere Sicherheit erhöht und Spiegelungen der Instrumente in der Scheibe reduziert. Wenig später werden eine verschraubte Halteleiste und Rahmen für die Luftauströmer ergänzt.
Ab 28.04.'59 werden neue Türscharniere verwendet, in die jetzt das Türfang- und Türhalteband integriert ist.
Am 06.08.'59 wird die Front moderner: die Scheinwerfer sitzen höher und die Lufteinlässe sind größer und haben nun drei Alustreben anstatt der bisherigen zwei. Die Fahrzeuge bis zu diesem Facelift werden wegen der tief sitzenden Scheinwerfer oft "Lowlight"-Ghia genannt.
Auch der vordere Radausschnitt wird am 06.08.'59 vergrößert, insbesondere am hinteren unteren Ende in Richtung Seitenschweller. Dementsprechend gibt es lange und kurze Zierleisten für das vordere
Seitenteil.
Nach fast zwei Jahren mit eigenem Lenkrad übernimmt der Ghia am 06.08.'59 wieder das (neue) Lenkrad des VW Käfers mit glanzverchromtem Hupenhalbring und versenkter Nabe. Auch er bekommt daher eine verkürzte Steuersäule.
Wegen des neues Lenkrades wird auch ein neuer Blinkerhebel notwendig, der ebenfalls am 06.08.'59 eingeführt wird. Er besitzt eine abgekröpfte Kontur, die sich dem Lenkrad anpasst. Außerdem ist er selbstrückstellend und besitzt eine Lichthupentaste.
Auch ein neuer Tacho kommt am 06.08.'59: statt einer runden Blinkerkontrolleuchte zwischen "60" und "80" gibt es nun einen Doppelpfeil unten im Tacho, die blaue Fernlichtkontrolle wird nach oben versetzt. Dieser Tacho wird nur beim Typ 14 und nur ein Jahr lang verbaut.
Ab 06.08.'59 werden neue dreigeteilte Rückleuchten verbaut (oben:Blinker, mitte: Stopplicht, unten: Schlußlicht und Reflektor). Aufgrund der Form des Leuchtenglases werden sie als "Schiffchenrücklicht" bezeichnet.
Um die Belüftung des Innenraumes zu verbessern sind die hinteren Seitenfenster ab 06.08.1959 ausstellbar.
Am 06.08.'59 ändert sich auch der Chromschmuck der Schloßsäule des Coupés: die Blenden im Türausschnitt entfallen, dafür kommen neue Zierblenden im Innenraum, die fest mit dem unteren Ende der B-Säule verbunden sind (einteilig).
An gleicher Stelle ändert sich am 06.08.'59 auch die Form der Chromblende beim Kabriolett.
Und ein weiteres Komfortmerkmal wird dem Karmann Ghia am 06.08.'59 hinzugefügt: ab jetzt wird eine Scheibenwaschanlage mit Handpumpe serienmäßig verbaut.
Käfer und Karmann Ghia bekommen ab 06.08.'59 eine Fußstütze auf der Beifahrerseite verbaut. Sie besteht aus einem schräg in die Stirnwand eingehängten Sickenblech und wird von der verlängerten Gummifußmatte abgedeckt.
Ab 06.08.'59 sitzt das Zündschloß 10mm tiefer, um mehr Abstand vom Chokezug zu bekommen. Da dieser an einer Lasche des Zündschloßes befestigt wird und 8/'60 entfällt, wird das Schloß in dieser Form nur ein Jahr lang verwendet und ist heute eine Rarität.
Ab 06.08.'59 sind das Coupé und das Kabrio auch als Rechtslenkertypen 142 und 144 offiziell von VW zu haben. Vorher wurden einige Fahrzeuge von freien Firmen für den britischen Markt umgebaut.
1960
Ab 22.01.'60 wird ein neuer Zündverteiler mit 80mm-Gehäuse verbaut, der nur über Unterdruckverstellung verfügt, nicht über Fliehkraftverstellung. Da dieser Bosch-Verteiler ZV PAUR4R1 nur bis 31.07.'60 und nur am KG verbaut wurde zählt er heute zu den raren Teilen.
Am 02.02.'60 ändern sich auch das vordere und hintere Deckelschloß: der Durchmesser des Zapfens wird von 15 mm auf 8 mm reduziert. Die Schloßunterteile unter-scheiden sich in der Lage des Sperriegels. Neue Zapfen passen in alte Schlösser, umgekehrt dagegen nicht.
Ab 16.03.1960 ändert sich der Kopf des Außenspiegels geringfügig: das Spiegelglas verliert seinen weißen Einfaßkeder und wird direkt in das jetzt blanke Alugehäuse mit umlaufender Sicke eingebördelt (vorher glanzverchromtes glattflächiges Gehäuse).
Der Karmann Ghia bekommt ebenso wie der Käfer am 01.08.'60 einen neuen Motor mit nach wie vor 1.200cm³ Hubraum, aber jetzt mit 34 PS anstatt 30 PS.
Am Karmann Ghia werden ab 01.08.'60 neue Schein-werfer für asymmetr. Abblendlicht mit 45/40W verbaut (bisher 35/35W). Entgegen vieler Gerüchte werden sie aber nicht vergrößert; es sind nach wie vor 170mm-Einsätze, die auch gegeneinander austauschbar sind!
Nach nur einem Jahr bekommt der Karmann Ghia 8/'60 einen neuen Tacho. Es handelt sich dabei um die gleiche Version, die ab jetzt auch beim VW Käfer verwendet wird. Die auffälligsten Unterschiede sind der entfallene Zier-ring am Zeiger und die fehlenden Schaltmarkierungen.
Etwa im Sommer 1960 ändert sich das emaillierte Emblem am rechten Kotflügel geringfügig: Das Ghia-Wappen wird verbreitert und oben begradigt und auch der Karmann-Schriftzug verändert sein Erscheinungsbild minimal.
Vermutlich etwa im Herbst 1960 fällt der eingeschlagene Hella-Schriftzug in den Scheinwerferzierringen weg (gilt nicht für Sealed-beam-Einsätze für USA!). Diese frühen Zierringe mit dem Logo sind heute sehr gesucht.
Etwa zum Jahreswechsel 1960/61 wird das Gummihalte-band der Rücksitzlehne ca. 15 mm kürzer. Ausgeglichen wird das durch die Verlegung des Hakens auf der Hut-ablage. Obwohl alte und neue Bänder nicht durch-einander ersetzbar sind ändert sich die Teile-Nr. nicht.
1961
Die seit '58 im Ausland üblichen Rammschutzstangen sind ab Anfang Januar '61 gegen Mehrpreis auch im Inland bestellbar (M107/M231/M952). Außerdem können normale Stoßfänger mit dem Bausatz SP200 zu Bügelstoßstangen umgebaut werden.
Etwa im Januar 1961 fallen die Längsrippen in der Armaturenbrettabdeckung weg.
Da die StVZO eine weitere Diebstahlsicherung fordert wird im Inland ab 8/'61 statt des Zündschloßes im Armaturenbrett ein kombiniertes Zünd-Schalthebel-schloß verbaut ("Sperrwolf"). Dafür braucht der Fahrer ab jetzt zwei separate Schlüssel für Türen und Sperrwolf.
Durch den serienmäßigen Einbau von Befestigungspunkten für Sicherheitsgurte ab August '61 muß die Zierleiste unter dem hinteren Seitenfenster verkürzt werden.
Ab August '61 arbeitet die Tankanzeige nicht mehr elektrisch mit einem Tauchrohrgeber sondern mit einem Schwimmerarm und einem Seilzug. Daher zeigt die optisch etwas veränderte Tankanzeige auch bei ausgeschalteter Zündung an.
Obwohl der Karmann Ghia bereits seit 9'57 über eine Tankanzeige verfügt entfällt der Benzin-Reservehahn erst am 01.08.'61.
1962
Am 30.07.1962 kommt an der hinteren Haube ein neuer Volkswagen-Schriftzug hinzu.
Anfang August '62 wird das VW-Emblem durch ein neues zweiteiliges ersetzt, das aus dem VW-Logo und einem Blechsockel besteht. Anfangs wird das VW-Logo durch gummierte Klammern am Sockel gehalten, später werden seine Haltestifte auf der Rückseite umgebogen.
Ende August 1962 wird der markante Karmann-Ghia-Schriftzug am Heck von 30 cm Länge auf 24 cm verkleinert.
1963
Ca. im Februar 1963 ändert sich die Farbe aller Griffknöpfe geringfügig von "elfenbein" (links) in ein gräuliches "silberbeige" (rechts).
Ab 8/'63 wird ein neuer Türgriff verbaut, der sich haupt-sächl. in seinem inneren Aufbau vom bisherigen unter-scheidet, aber durch den nach außen gewölbten Druck-knopf (bisher nach innen) erkennbar ist. Der Schließkanal ist nun durch eine federnde Blende schmutzgeschützt.
Auch die Innentürgriffe verändern sich ab 5.8.'63: die sog. "Eispickelgriffe" werden von moderneren Griffhebeln mit integrierter Sperrwippe zum Verriegeln der Tür abgelöst.
Ab ca. 8/'63 werden die Heizungs- und Lüftungsregler mit roten bzw. blauen Farbmarkierungen gekennzeichnet.
Ende Oktober 1963 kommen erneut andere vordere Blinkleuchten zum Einsatz, die auf den ersten Blick denen des VW Typ 3 gleichen, in Wirklichkeit aber einen anderen verchromten Sockel haben.
1964
Ab etwa Anfang Januar 1964 werden neue Radzierringe mit Langlöchern verbaut, die nicht mehr in die Radfelge eingedrückt werden und nur diese abdecken, sondern die von der Radkappe gehalten werden und Radfelge wie auch Radscheibe zusammen abdecken.
Im August '64 wird die Innenbeleuchtung vom Dachhimmel weg in den verchromten Fuß des Innenspiegels verlegt. Dadurch können Coupé und Kabriolett jetzt die Innenleuchte an gleicher Stelle haben und die Ausleuchtung des Kabrios verbessert sich.
Das neue vordere Deckelschloß, das ab 30.09.'64 verbaut wird, entriegelt sich bei einem Abreißen des Drahtzuges nicht mehr automatisch, da der Sperriegel nun fest gelagert ist und nicht mehr durch den Drahtzug in seiner Ruhelage gehalten wird.
1965
Im August '65 kommt mit dem 1300er F-Motor eine Leistungssteigerung auf 40PS. Mit Einzug des neuen Motors tauschen auch Luftfilter und Batterie ihren Platz im Motorraum: Batterie von rechts nach links, Ölbadluftfilter von links nach rechts.
Ein überarbeitetes Armaturenbrett kommt 8/'65: Das Lenkrad ist ab jetzt schwarz (braun oder rot nur für MJ '66, ebenso Armaturenbrettabdeckung) u. bekommt den Hupenring zurück, der Ascher wandert unter das Radio und eine verchromte Leiste ziert für ein Jahr die A.-tafel.
Ab 02.08.1965 wird ein neuer, jetzt anklappbarer Außenspiegel verwendet, der nicht mehr am vorderen Seitenteil sondern an der Tür befestigt wird.
Ab August '65 bekommt der KG flache Radkappen, die in drei Haltenocken an der Felge eingeclipt werden (vorher fünf Federklammern). Auch der Aluzierring ändert sein Aussehen geringfügig. Die Felge selbst hat ab jetzt Langlöcher zur Belüftung.
Die Regenrinne, die von der A-Säule über die Seitenfenster bis zum Fuß der C-Säule läuft, wird ab August '65 mit einer Zierleiste abgedeckt. Durch die Änderung des Daches und der B-Säule zum MJ '72 gibt es Zierleisten bis und ab Sommer '71.
Ab 8/'65 kommt anstelle des hellen Gummihaltebands der Rücksitzlehne ein schwarzes Teil gleicher Länge zur Verwendung.
Um den neuen stärkeren Motor auch von außen erkennbar zu machen wird der Volkswagen-Schriftzug am Heck ab 8/'65 durch einen VW1300-Schriftzug ersetzt.
1966
Im August '66 ändert sich die Armaturentafel erneut: sie ist nun mit einer Holzdekorfolie belegt, die Instrumente ändern sich in Größe und Anordnung, alle Schalter bekommen Weichplastikknöpfe (passive Sicherheit) und ein kleiner KG-Schriftzug sitzt jetzt über dem Radio.
Am 01.08.'66 entfällt das Schalthebelschloß, es wird ein Lenk-Zünd-Anlaßschloß in die Armaturentafel eingebaut. Zusammen mit geänderten Schließzylindern in den Türen ist das Ein-Schlüssel-System wieder hergestellt (Profil "K").
Mit dem neuen Tacho bekommt der Karmann Ghia ab 01.08.'66 moderne Kunststoff-Lampenträger mit Glassockellampen für die Beleuchtung des Tachos wie auch für die integrierten Kontrolleuchten. Der VW Käfer dagegen behält die klassischen Metall-Stecksockel.
Die Lüftungsregler ändern im August '66 ihre Farbe von silberbeige in schwarz. Gleiches gilt auch für die Knöpfe der Hauben-Entriegelungszüge für vorne und hinten.
Die Kippschalter zum Verriegeln der Türen entfallen im August '66 zugunsten von Druckknöpfen an der Fensterbrüstung.
Ab August '66 fehlen die Zierleisten an der Innenseite der Fensterbrüstung, sowohl vorne wie auch hinten.
Nach nur einem Jahr legt VW im August '66 noch einmal nach und vergrößert den Motor auf 1.500cm³ und 44PS Leistung.
Motorkennbuchstabe ist jetzt "H".
Mit dem Hubraum ändert sich der Schriftzug: aus "VW1300" wird "VW1500"! Dabei unterscheiden sich die Schriftzüge von Käfer und KG: beim Käfer sind alle vier Ziffern gleich groß, beim KG ist die "15" größer!
Ab August 1966 sind die hinteren Blinkleuchten bei den Inlandsmodellen nicht mehr rot sondern orange.
Alle VW1500-Modelle (Käfer und Karmann-Ghia) werden ab August '66 an der Vorderachse serienmäßig mit Festsattel-Scheibenbremsen ausgerüstet. Damit geht die Umstellung von Fünfloch- auf Vierlochfelgen einher.
Im Zusammenhang mit der neuen Vierlochfelge ändern sich nach nur einem Jahr auch die Radkappen und die Radzierringe im August '66. Die schwarz lackierte Felge hat vier nach außen zeigende Haltenocken, über die die Radkappe gedrückt wird.
8/'66 wird der hintere Radausschnitt vergrößert. Um zu vermeiden, daß das Stoßstangeneck nun in den Radausschnitt hineinragt wird ab jetzt ein verkürtztes Stoßstangeneck verbaut, das weniger weit über den seitl. Befestigungspunkt hinausragt.
Bei einem Unfall oder einer scharfen Bremsung wird die Sicherheit im Innenraum durch die ab 1.8.'66 arretierten vorderen Rückenlehnen deutlich verbessert, zumal keine Gurte für die hinteren Sitze angeboten werden.
Auch eine weitere kleine Modifikation am Unterteil des Heckdeckelschloßes kommt im August '66: die waagrecht liegenden Laschen werden kleiner, der rechte Befestigungspunkt wird etwas nach hinten verlegt, womit die Schrauben jetzt wieder re./li. symmetr. sitzen.
Ab ca. Mitte September 1966 werden die Wischerblätter nicht mehr an den Wischerarmen verschraubt, sondern es wird die auch heute noch übliche Cliptechnik benützt. Auch die Breite der Arme wird vergrößert und die Spannstücke ändern sich.
1967
Ab August 1967 wird ein neuer Türgriff verwendet, der dem des VW Käfers ähnelt und eine innenliegende Drucktaste hat. Außerdem besitzt die Tür ab jetzt eine eingeprägte Griffmulde.
Nach nur einem Jahr wird 8/'67 das Zündschloß vom Armaturenbrett zur Lenksäule verlegt. Außerdem sind der Hupenring und der Hupknopf des Lenkrades jetzt nicht mehr glanzverchromt sondern matt silbern.
Durch die Einführung runderer und weicherer Knöpfe für die Lüftungsregelung ebenso wie für Licht- und Wischerschalter im August '67 wird die innere Sicherheit des Karmann Ghias wieder ein Stückchen verbessert.
8/'67 wird der Außenspiegel deutlich vergrößert und bekommt eine weniger rundliche Kontur.
Das bereits mehrfach veränderte Gummihalteband der Rücksitzlehne wird im August '67 durch einen Schnapphaken ersetzt, der in die Abschlußkante der Hutablage eingreift.
Als eine komfort- und sicherheitsverbessernde Mehrausstattung sind ab 8/'67 Nackenstützen in Form einer festen verlängerten Rückenlehne lieferbar (M227). Schnell bekommen sie den Spitznamen "Grabsteinsitze".
Die vierte und damit letzte Version der Innenleuchte, wie sie ab 8/'67 verbaut wird, hat leider ein weniger elegantes und weniger wertiges Erscheinungsbild als die bisherige Version.
Seit 8/'67 braucht zum Tanken die vordere Haube nicht mehr geöffnet zu werden, es gibt jetzt eine Tankklappe auf dem rechten Kotflügel.
Eine kaum sichtbare aber doch entscheidende Änderung erfährt das vordere Deckelschloß 8/'67: der Drahtzug verläuft jetzt nicht mehr zur Fahrerseite neben das Lenkrad sondern zur Beifahrerseite ins Handschuhfach. Außerdem wird die Grifftaste des Fanghakens breiter.
1968
Ab Februar 1968 kommen anstatt der bisherigen 4Jx15-Felgen die 4,5Jx15-Felgen des Typs 3 zum Einsatz, was eine bessere Freigängigkeit des Rades im Radhaus mit sich bringt. Das Reifenformat von
5.60-15 bzw. 155SR15 ändert sich nicht.
Nach einem Jahr findet VW eine etwas gefälligere Form für die gegen Mehrpreis lieferbaren vorderen Kopfstützen (M227): sie sind ab 8/'68 kein fester Bestandteil der Rückenlehne mehr sondern werden aufgesteckt.
Nach nur einem Jahr ändert sich im August '68 auch die Tankklappe: die kleine Griffmulde verschwindet und die Klappe kann jetzt über einen Drahtzug vom Wageninneren aus entriegelt werden.
Am 25.11.1968 wird der Verschlußmechanismus des Kabrioverdecks geändert: anstatt einer mittig angeordneten Kurbel gibt es jetzt zwei Spannhebel, die rechts und links an der Seite liegen.
Zeitgleich wird ab dem 25.11.'68 auch die Heckscheibe des Verdecks geändert: bisher kam ein faltbares Kunststoffenster zum Einsatz, die neue Scheibe dagegen besteht aus Einscheiben-Sicherheitsglas und kann unabhängig vom Verdeck geöffnet werden.
1969
Um die Sicherheit zu erhöhen bekommt der Karmann Ghia ab August 1969 wesentlich vergrößerte und auch von der Seite gut sichtbare Frontblinker. Die US-Versionen haben wie bisher auch Begrenzungsleuchten und jetzt zusätzlich Seitenreflektoren integriert.
Dem Trend zu mehr Sicherheit folgen ab August '69 auch die Rückleuchten: sie werden deutlich vergrößert und erhalten neben integr. Rückfahrleuchten (M616) auch einen separaten runden Reflektor. Bei US-Modellen ist dieser eckig und auch zur Seite reflektierend.
Damit die als Mehrausstattung erhältlichen Rammschutzbügel den neuen Reflektor nicht verdecken werden die hinteren Eckbügel ab 8/'69 deutlich verkürzt.
Im August '69 entfallen die Radzierringe. Die Felgen werden ab jetzt in hellem silbermetallic anstatt schwarz lackiert. Die Radkappe ändert sich diesmal nicht.
Der Wasserfangkasten in der Motorhaube ist ab August '69 kein fester Bestandteil der Blechkontruktion mehr, sondern er wird als separates Kunststoffteil eingebaut.
1970
Die letzte Leistungssteigerung bekommt der Karmann Ghia im August 1970: Es wird ein 1600er Motor mit 50PS verbaut.
(Motorkennbuchstaben sind jetzt AD bzw. AS)
Erstaunlicherweise kommt mit dem 1600er Motor kein "VW1600"-Schriftzug, sondern es erscheint ab 8/'70 wieder der Markenschriftzug "Volkswagen" am Heck, allerdings mit einem deutlich anderen Schriftbild als die Version von '62 - '65.
Die Verriegelungsknöpfe an der Türbrüstung gibt es ab August '70 nicht mehr. Dafür kehrt die altbekannte Verriegelungstaste am Innentürgriff an ihren Platz zurück. Vom Knopf bleibt nur eine kleine Ausbuchtung am Fensterschacht zurück.
1971
Ein völlig neues Erscheinungsbild bekommt die Instru-mententafel ab 8/'71: sie ist von nun an schwarz und hat nur noch zwei gleichgroße Rundinstrumente (die Tank-anzeige ist jetzt in die Uhr integriert). Zeitgleich kommt auch das neue Sicherheitslenkrad mit Prallplatte.
Im August '71 werden die Lüftungsregler von der linken Armaturenbrett-Unterseite in die Mitte der Armaturentafel unter das Radio verlegt. Aus den bisherigen Schiebereglern werden Drehknöpfe.
Ab 8/'71 werden anstelle der verchromten Rahmen schlichte schwarze Kunststoffrahmen um die Türinnengriffe montiert.
Die Zugtasten in den Außentürgriffen werden bei Käfer und Ghia 8/'71 verlängert, um die Betätigungskraft durch die größere Hebelwirkung zu reduzieren. Die Griffmulden in den Türen werden
dementsprechend größer und tiefer.
Ab August 1971 werden am Karmann Ghia die großen vom VW Typ 3 her bekannten Rückleuchten verwendet.
Bisher war die B-Säule des Karmann-Ghia-Coupés lediglich eine eingeschraubte verchromte Zierblende. Ab 8/'71 dagegen ist sie als massives verschweißtes Blechteil ausgeführt, das den Dachaufbau mitträgt und das mit einer Chromblende abgedeckt ist.
Ab August '71 bekommt der Karmann Ghia vorne wie hinten die deutlich massiveren Stoßfänger des VW Typ3, was an mehreren Stellen auch Änderungen an der Karosserie mit sich bringt. Ein Austausch von alten und neuen Stoßstangen ist also nicht ohne weiteres möglich.
Um die Biegefestigkeit des Außenspiegelgehäuses zu erhöhen ändert sich die Form der Aluschale im August 1971.
Das Heckabschlußblech hat ab August '71 im Bereich der beiden Endrohre zwei Einbuchtungen, wodurch ein Anschlagen der Rohre an die Karosse sicher vermieden wird. Diese Ausschnitte sind beim Karmann Ghia allerdings weit weniger ausgeprägt als beim Käfer.
1972
Ab August 1972 sind sowohl die Scheibenwischerarme wie auch die Wischerblätter nicht mehr silber sondern schwarz.
1973
1974
Nach insgesamt 443.482 Fahrzeugen (362.601 Coupés und 80.881 Kabrios) endet die Produktion des Karmann Ghias am 31.07.1974 zugunsten des technisch und konzeptionell moderneren VW Sciroccos. Dieser wird seit März '74 als offizieller Nachfolger des KG gefertigt.